Das Leben der („Nutz“-) Schweine
albert-schweitzer-stiftung.de: Alle Schweine sind ausgesprochen neugierige, lernfähige und intelligente Tiere, die sogar über ein gewisses Ich-Bewusstsein verfügen – auch die Schweine in den Mastbetrieben. Ihr natürlicher Lebensraum sind Wälder mit Büschen und sumpfigen Plätzen, wo sich die Tiere in festen Revieren bewegen. Sie leben in Gruppen mit einer klaren Sozialstruktur, die aus mehreren weiblichen Tieren und ihrem Nachwuchs (insgesamt bis zu 30) bestehen und vom ältesten und erfahrensten Weibchen angeführt werden. Die meiste Zeit des Tages verbringen Schweine mit der gemeinsamen Nahrungssuche, z.B. indem sie großflächig den Boden mit dem Rüssel nach Pilzen, Knollen, Wurzeln, Larven und Käfern durchwühlen. In der konventionellen Masthaltung können Schweine diesen Drang nach Erkundung kaum ausleben.
Leben in der Massentierhaltung
In Deutschland werden rund 24,7 Mio. Schweine zum Zweck der Fleischproduktion gehalten (in Österreich sind es aktuell 2,73 Mio): etwa 11,2 Mio. sogenannte Mastschweine, etwa 11,8 Mio. Jungschweine und Ferkel und rund 1,7 Mio. Schweine für die Zucht (Stand 2021). Für die Mast werden sowohl männliche als auch weibliche Tiere genutzt.
Zucht
Für einen maximalen Gewinn bei der Fleischproduktion, werden Schweine auf ein extrem beschleunigtes Wachstum und eine große Muskelmasse hin gezüchtet. Ihre Körperproportionen werden dabei den Wünschen der Verbraucher angepaßt (z. B. Verringerung des Rückenfettanteils („Speck“) bzw. Erhöhung des Magerfleischanteils und Vergrößerung der Hüft- und Oberschenkelpartie („Schinken“). Dieser Überzüchtung können die jungen Tierkörper nicht Stand halten. Die übermäßige Belastung führt zu Gesundheitsstörungen und teilweise schwerwiegenden Erkrankungen, die mitunter zum frühzeitigen Tod der Tiere führen.
Mastverfahren: Intensivmast
Bei der »Produktion« von Schweinefleisch ist die Intensivmast die Regel. Hierbei werden die Tiere innerhalb von sechs bis sieben Monaten auf ein Endgewicht von 110 bis 125 kg gemästet und noch im Jugendalter geschlachtet. Diese enormen »Leistungen« resultieren aus dem Zusammenwirken der einseitigen Zucht auf Hochleistung und der intensiven Fütterung mit energiereichem Kraftfutter.
Haltungsbedingungen
Etwa die Hälfte aller gemästeten Schweine lebt in Betrieben mit 1.000 bis über 5.000 Tieren (Stand 2015). In den geschlossenen Stallsystemen befinden sich größere Abteile mit nebeneinander angeordneten Buchten. Darin werden Schweine meist in Gruppen von 12 bis 20 Tieren gehalten – seit einigen Jahren haben sich allerdings auch stark technisierte Betriebe mit Gruppengrößen von bis zu 350 Schweinen etabliert. In den Buchten haben die Tiere kaum Raum zur Verfügung...
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