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Eindrücke von den „killing fields“ in Kambodscha: „Sie wurden wie Tiere behandelt“

19.01.2014

von Dr. Franz-Joseph Plank: Auf dem Weg zum Streunerhundeprojekt unserer Partnerorganisation „Care for Dogs“ in Chiang Mai/Thailand führte mich ein „Zwischenstopp“ nach Kambodscha zu den „killing fields“ des fast 4 Jahre dauernden Terror-Regimes von Pol Pot. An die 3 Millionen Menschen – mehr als ein Viertel der damaligen Bevölkerung! - wurden damals durch diesen Steinzeit-Kommunismus zwischen 1975 und 79 grausamst gefoltert und ermordet: Lehrer, Gebildete, Brillenträger, Mönche, Städter, aber auch Frauen, Kinder und sogar Babies. Die Bilder, die im 2 ha großen Exekutionsgelände sowie im Genozid-Museum des ehemaligen Foltergefängnisses in Phnom Penh zu sehen waren, scheinen weder von den Gräueln in Mauthausen, Auschwitz oder den Stalin-Gulags zu toppen sein; Details dazu erspare ich Ihnen, sind bei Interesse im Internet zu finden. Was mir aber besonders „aufgefallen“ ist: Bei mehreren der zahlreichen Führungen sind Begriffe gefallen wie „zusammengepfercht/behandelt wie Tiere“ oder „sie wurden gequält wie Tiere“ etc. Offenbar scheint es – egal in welchem Land – als „normal“ zu gelten, daß man Tiere eben so „behandelt“: zusammenpferchen, ausbeuten, quälen, foltern, grausam ermorden. Denn es passiert ja auch täglich zigtausendfach in unseren „legalen“ Tierversuchslabors, Massentierställen, Pelz„farmen“, Tiertransporten und Schlachthöfen. Aber eben – wie auch bei allen Terror-Regimen und aus gutem Grund – hinter hohen Mauern, schallgedämpft und weit abseits der Wahrnehmungsfähigkeit der Bevölkerung; diese soll nur ungestört weiter konsumieren, egal wie es "produziert" wurde. Und dann kam mir ein Gedanke beim Verlassen dieses Museums des Grauens: Wie viele Generationen, oder gar Jahrhunderte wird es noch dauern, bis die Menschheit es schaffen wird, diesen „ganz normalen", tagtäglichen Horror an den Tieren, unseren Mit-Lebewesen, zu überwinden und ein „Animalozid-Museum" einzurichten, bei dem dann (wieder) die Frage gestellt wird: „Wie konnten unsere Vorfahren das alles zulassen, warum hat angeblich keiner davon gewußt?“

Tierschutz-Themen: