Wenn heute die "Gerade-Noch-Tierschutz-Ministerin" Andrea Kdolsky (ÖVP) eine Presseaussendung über artgerechte Tierhaltung zum morgigen Welttierschutztag macht und das österr. Tierschutzgesetz rühmt, so klingt das in den Ohren von langgedienten Tierschützern wie blanker Hohn. Schließlich war es die ÖVP, die jahrzehntelang auch nur die kleinste Verbesserung im Tierschutz verhindert hat, die ihre (schwindende) Stimmenklientel vor allem aus der tierausbeuterischen Agrarindustrie lukriert und die auch dafür gesorgt hat, daß z.B. in der Schweinehaltung sämtliche Tierquälereien nach wie vor erlaubt sind.
Dazu gehören die Einzelhaltung und Kastenstände ("eiserne Jungfrauen") bei Muttersauen, die Vollspaltenböden und minimalstes Platzangebot in finsteren Ställen sowie schmerzhafte Eingriffe ohne Narkose (z.B. Kastration).
Dazu Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann der Tierschutzorganisation ANIMAL SPIRIT: "Der Frau Tierschutz-Ministerin war es letztes Jahr nicht einmal 5 Minuten ihrer kostbaren Zeit wert, 10.000 Unterschriften für die Verbesserung der Schweinehaltung in Österreich entgegenzunehmen. Die meisten Schweine fristen nämlich hierzulande ein trauriges Leben in Einsamkeit oder ständigem Streß und werden - oft ganz legal - permanent so gehalten, daß sie nur minimalsten Bewegungsfreiraum haben. Aufstehen und Niederlegen ist zumeist alles, was ihnen in ihren Folterkäfigen gewährt wird. 98% der Zuchtsauen werden rund um die Geburtsphase in Abferkelkäfige gesperrt, ¾ müssen auch während der Trächtigkeit permanent im Kastenstand, der "eisernen Jungfrau", leben. Mehr als 85% der "Nutz"-Schweine leben auf Vollspaltenböden und fast alle müssen ohne Stroheinstreu ihr trauriges Dasein fristen. In der 1. Lebenswoche werden ihnen Zähne abgeschliffen, Schwänze kupiert und männliche Ferkel kastriert - alles ohne Narkose. Von "artgerechter Haltung" kann also bei der österr. Nutztierhaltung - so z.B. auch bei Mastgeflügel, Mastrindern und oft auch bei Pferden - bei Gott keine Rede sein. Von den Zuständen der täglich durch Österreich rollenden Tiertransporter gar nicht erst zu reden."
Jüngste Recherchen, wie z.B. beim Tierarzt Ferdinand Entenfellner (Bruder der "Krone-Tierschutz-Lady" Maggie), haben wieder einmal aufgezeigt, daß Mastschweine in finsteren Vollspalten-Buchten auf engstem Raum zusammengepfercht und kranke, schwerst verletzte oder sterbende Tiere einfach ihrem Schicksal überlassen werden. Die zuständigen Behörden sehen meist tatenlos zu oder es kommt bestenfalls zu Bagatellstrafen, während Tierschützer, die solche Zustände aufdecken, mit saftigen Strafen eingedeckt oder sogar eingesperrt werden!
"Frau Kdolsky und die ÖVP hätten nun - gemeinsam mit der SPÖ - fast 2 Jahre lang Zeit gehabt, die von großen Teilen der Bevölkerung geforderten Verbesserungen in der Nutztierhaltung zu beschließen. Nun war es höchste Zeit für diese Regierung endlich abzu-treten. Ob etwas besseres - für Tier und Mensch - nachfolgt, muß sich erst weisen," so Dr. Plank abschließend.
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