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Jagd-"Unfälle" im August 2023

24.08.2023

Tote und Verletzte: Schluß mit der Hobby-Jagd!

abschaffung-der-jagd.de: Die erschreckenden Meldungen über Tote und Verletzte bei Jagdunfällen oder Straftaten mit Jägerwaffen der letzten Wochen machen mehr als deutlich: Es muß Schluß sein mit der Hobbyjagd!

Weder der Jagdverband noch staatliche Behörden noch das statistische Bundesamt führen Statistiken über Tote und Verletzte durch Jagd und Jägerwaffen. Jäger zählen nur die "Strecke" der getöteten Tiere, nicht aber die menschlichen Opfer ihres blutigen Hobbys. Tödliche Beziehungsdramen mit Jagdwaffen, in denen ein Jäger die Ehefrau, Verwandte oder Nachbarn erschießt, gelten nicht als Jagdunfall, sondern als Straftat und tauchen daher sowieso in keiner Auflistung über Jagdunfälle auf.

Die einzige Organisation, die seit 2002 Jahr für Jahr eine Statistik über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen führt, ist die Initiative zur Abschaffung der Jagd https://www.abschaffung-der-jagd.de , wobei die Aufstellung lediglich aufgrund vorliegender Presseberichte erstellt wurde und somit keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.

Lesen Sie die Dokumentation: Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen 08-2023 - Bekannt gewordene Jagdunfälle und Straftaten von Hobby-Jägern allein in D im August 2023:

19.8.23: Krähenjagd - 18-jähriger Hobbyjäger erschießt Jagdkollegen (siehe auch bei wildbeimwild.com)

Bei einer Jagd auf Krähen im niedersächsischen Dötlingen (Landkreis Oldenburg) hat ein 18-jähriger Hobbyjäger seinen gleichaltrigen Jagdkollegen erschossen. Die beiden Jungjäger hatten auf einem freien Feld eine Krähen-Attrappe aufgebaut, um Krähen anzulocken und sich mit ihren Gewehren versetzt hinter einen Sichtschutz gesetzt. Dabei geriet einer der beiden 18-Jährigen in das Schußfeld des anderen. Ein Notarzt konnte vor Ort nur noch den Tod feststellen...

19.8.23: Entenjagd - 83-jähriger Jäger schießt Jagdkollegen in den Kopf

Im nordrhein-westfälischen Lippstadt hat ein 83-jähriger Hobbyjäger bei der Jagd auf Enten offenbar einen 53-jährigen Jagdkollegen in den Kopf geschossen und schwerst verletzt. Dies berichtet der Westfälische Anzeiger am 19.8.2023. Demnach mußte der getroffene Jäger mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden. An der Entenjagd hatte eine Gruppe von acht bis zehn Hobbyjägern teilgenommen.

14.8.23: Jäger erschießt Rind auf Weide

Ein Jäger hat im Landkreis Vogelsberg (Hessen) ein grasendes Rind auf einer Weide erschossen. Der Jäger erklärte anschließend gegenüber der Oberhessischen Zeitung, auf einen Waschbären gezielt und versehentlich im Hintergrund das Rind getroffen zu haben.

11.8.23: Jäger erschießt Stewardeß –Verfahren eingestellt

Vier Monate nach dem Mord an einer 50-jährigen Stewardeß in einem Parkhaus am Flughafen Frankfurt ist die Frankfurter Staatsanwaltschaft überzeugt: Ein 47-jähriger Hobbyjäger aus Hamm hat in der Nacht auf den 31. März seine Ex-Freundin, seinen Hund und anschließend sich selbst erschossen. Die Tatwaffe, ein Taurus-Revolver, den der Hobbyjäger legal erworben hatte, lag neben dem 47-Jährigen. Dies berichtet die Frankfurter Neue Presse am 11.8.2023.

8.8.23 Wildschweinjagd: Schuß trifft Treiber

Bei einer Jagd auf Wildschweine bei Niedermurach (Landkreis Schwandorf in der Oberpfalz) wurde ein 72-jähriger Treiber getroffen. Die Ermittlungen gegen die beteiligten Jäger laufen noch, um zu klären, aus welcher Waffe der Schuß kam.

8.8.23: Jäger bedroht Spaziergängerin mit Waffe

Im Weiler Bibelte im Landkreis Cloppenburg (Niedersachsen) fühlen sich mehrere Anwohner vom Jagdpächter bedroht. Eine junge Frau, die der Jäger beim Spaziergang mit ihrem Hund bedroht haben soll, stellte Strafanzeige gegen den Jäger. "Vom Einsatz von Schußwaffen soll die Rede gewesen sein". Die Polizei ermittelt wegen Bedrohung.

6.8.23: Jäger erschießt sich aus Versehen selbst

Ein 60-jähriger Jäger hat sich am späten Abend in einem Waldgebiet in der Nähe von Marlow (Mecklenburg-Vorpommern) aus Versehen ins Bein geschossen und ist verblutet. Ein großes Rettungsaufgebot fand ihn nur noch tot auf. Demnach hatte der Jäger noch seine Ehefrau angerufen und ihr gesagt, daß er sich ins Bein geschossen habe. Die Frau alarmierte gegen 22 Uhr die Rettungsleitstelle. Weil der genaue Standort des verletzten Jägers nicht bekannt war, wurde sofort eine Suchaktion eingeleitet. Der Hobbyjäger wurde schließlich leblos am Feldrand aufgefunden, ein sofort eingeleiteter Reanimationsversuch blieb erfolglos.

Fazit: Die Natur braucht keine Jäger! Die Mär vom Jäger als Naturschützer ist längst widerlegt. Wissenschaftliche Studien belegen die Selbstregulierungsfähigkeit der Natur. Auch die Erfahrungen in großen europäischen Nationalparks und unbejagten Gebieten zeigen: Es geht Natur und Tieren ohne Jagd viel besser! 

Tierschutz-Themen: