Massenabschuß: Jeden Tag werden 1.100 Feldhasen getötet
OTS.at: Volksbegehren drängt auf Aussetzung der Jagd in Hochwassergebieten und fordert eine ökologische Jagdreform
„In diesem Jahr hat sich die Lage der Hasen durch die Folgen des Hochwassers weiter verschlechtert. Viele Tiere fielen den Fluten zum Opfer, was die ohnehin angespannte Situation weiter belastet“ Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Bevollmächtigter des Volksbegehrens „Für ein Bundes-Jagdgesetz"
In Österreich werden trotz des starken Rückgangs der Art in den letzten Jahrzehnten jedes Jahr über 100.000 Hasen v.a. bei Treibjagden erlegt. In der dreimonatigen Jagdsaison - je nach Bundesland ab 1. bzw. 16. Oktober - werden im Schnitt mehr als 1.100 Hasen pro Tag geschossen! Im vergangenen Jagdjahr wurden 104.250 Hasen getötet, davon fast 50.000 in NÖ, 28.000 in OÖ und 20.000 im Burgenland. Zusätzlich wird die Umwelt durch diese Jagd mit Tonnen an giftigem Blei verschmutzt. Das Volksbegehren „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ fordert eine grundlegende Jagdreform in Richtung Tier- und Naturschutz.
Der Feldhase ist in Europa seit Jahrzehnten rückläufig. Ursachen für den Rückgang sind intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Chemikalien, Verlust und Zerschneidung von Lebensräumen sowie zunehmender Straßenverkehr. Auch die Jägerschaft beklagt den starken Rückgang von Tierarten in der Agrarlandschaft, darunter Rebhuhn und Feldhase. Der Feldhase könnte gar „aus unserer Landschaft verschwinden“, warnte etwa der NÖ Landesjagdverband. Im glatten Widerspruch dazu wurden im abgelaufenen Jagdjahr 104.250 Hasen getötet, um 17% mehr als 2021/22.
„Schön, daß die Jägerschaft mit Worten bekennt, daß der Feldhase dringend Schutz benötigt. Absolut unverständlich, daß sie danach mit den Bleischrot-Flinten zu Treibjagden ausrückt, um mehr als 100.000 Hasen das Leben zu nehmen“, so der Jagdexperte Winkelmayer.
[…] Angesichts der aktuellen Situation fordert die Initiative des Volksbegehrens „Für ein Bundes-Jagdgesetz“ dringend die Aussetzung der Treibjagden auf Feldhasen in diesem Jahr. Das Volksbegehren hat 14 Grundsätze formuliert, die in einem Bundes-Jagdgesetz verwirklicht werden sollen .
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