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Italien: 80 Jagdopfer pro Saison!

27.02.2019

Wildbeimwild.com: Italien - 80 Jagdopfer in der Saison 2018/19

Über die Jagd in Italien gab es auch in der letzten Jagdsaison nur Schlechtes zu berichten, betrachtet man den Fakt, daß verschiedene Tierarten wegen der Jagd ausgestorben oder sehr stark dezimiert wurden. Oder daß nicht heimische Tierarten von Jagdgesellschaften in die Natur eingeführt wurden und somit das ökologische Gleichgewicht gestört haben, welches schlußendlich auch dem Menschen selbst geschadet hat, zum Beispiel das Wildschwein.

Aber Jagd heißt in Italien auch Verletzung des privaten Grundbesitzes, dank eines veralteten Artikels 842 des Zivilgesetzes, welches die Jäger autorisiert, ohne jegliches Einverständnis der Besitzer in fremdes Gut einzudringen. Und es ist auch ein Übergriff auf das unantastbare Stimmrecht, welches den Bürgern verbietet, dazu Stellung zu nehmen, wie das Beispiel der Region Piemont zeigt.

Die Jagd ist auch die einzige "Sportart", welche jedes Jahr wieder unzählige Menschen verletzt und tötet. Wie jedes Jahr, hat der Verband der Jagdopfer, welcher seit dem Jahr 2007 aktiv ist, am Ende der Jagdsaison (1. September – 31. Januar) ein Dossier mit den Jagdwaffen-Opfern zusammengestellt.

Nachstehend die Daten der Unfälle in der Jagdsaison (2018/2019)

Zivile Nichtjäger: Total 27 Opfer, davon 18 verletzt und 9 Tote
Jäger: Total 53 Opfer, davon 41 verletzt und 12 Tote
Total 80 Opfer, 59 Verletzte und 21 Tote
2 Kinder wurden verletzt
Im Jagdgebiet gab es 13 Tote und 50 Verletzte (davon 2 Kinder), also 63 Opfer. Außerhalb des Jagdgebietes gab es 8 Tote und 9 Verletzte, also 17 Opfer. Davon sind 7 Tote und 7 Verletzte keine Jäger, sondern Zivilpersonen.

Am meisten Jagdunfälle sind in der Region Kampanien im Südwesten von Italien mit 15 Opfern zu verbuchen. Gefolgt von der Friuli, Lazio und der Lombardei. Nicht bekannt ist die Anzahl der getöteten Haustiere und geschützten Wildtiere; darunter Wölfe, Bären und Greifvögel. Hinzu kommen gefährliche Schußabgaben unweit bewohnter Siedlungsgebiete und Tonnen von Bleirückstände der Jagdmunition auf dem Lande oder Jäger, welche auf Tiere schießen, die von Waldbränden flüchten.

Das Verfassungsgericht in Piemont machte letztes Jahr zudem klar, daß der Jagd aus Umwelt- und Tierschutz-Gesichtspunkten kein positiver Wert zuerkannt werden kann.

Aber der Verband erinnert auch daran, daß, obwohl die Jäger immer weniger werden, sie immer noch von der Politik privilegiert werden, vor allem vom PD (partito democratico italiano) und der Lega.

Es ist eine alte Geschichte (und nicht nur in Italien): Die Jäger haben Einfluß, aber auch die Waffenindustrie mit ihren Lobbyisten im Parlament und in den Regionen. Jäger und Waffenindustrie. Eine tödliche Mischung, welche die Natur schädigt und Menschen tötet...

Tierschutz-Themen: