wildbeimwild.com: Leitkultur: Zur Jagdkritik
Ökonomisch-ökologischer Rahmen
Agrarwirtschaft, Forstwirtschaft, Klimawandel und Jagd auf der einen Seite sowie die Zersiedelung unberührter Naturlandschaft auf der anderen Seite sind primär verantwortlich für die drastische Reduzierung der Artenvielfalt.
Die intensive agrarchemische Landwirtschaft raubt der Tierwelt den Lebensraum; überlebende Tiere werden durch ausufernde Bejagung sukzessive an den Rand des Aussterbens getrieben.
Die Forstwirtschaft ist an einer Gewinnmaximierung der Holzerträge orientiert. Das Schlagwort „Wald vor Wild“ definiert die Situation – Waldtiere sind der Störfaktor dieser Industrie. Waldschäden durch Verbiss sind oftmals Vorwand, Wildtiere gewaltsam an einen nach wirtschaftlichen Interessen definierten Normbestand anzugleichen. Die Natur wird zu einem Freiland-Industriekomplex und Open-Air-Schlachthaus für Hobby-Jäger umgebaut.
Psychologisch-pathologische Komponente
Felder und Wälder sind zum Teil in Privatbesitz, zum Teil in Staatsbesitz. Der Staat ist per Verfassung Sachwalter des Volksvermögens; Wildtiere gehören somit dem gesamten Volk (Res nullius) und nicht einer Minderheit von Hobby-Jägern, die sich zum alleinigen Nutzer der Wildtiere aufgeschwungen hat. „Natur- und Tierschutz“ durch Hobby-Jagd findet praktisch nicht statt, Trophäenkult und Schiessvergnügen sind vorrangig. Die Jagd ist ein weitgehend lustbetonter und breit gestreuter Arten-Terrorismus.
Jagd ist die letzte legale Möglichkeit, in Friedenszeiten mit der Waffe ungestraft zu töten. Sie ist die letzte Möglichkeit, dem Tötungstrieb hemmungslos nachzugehen. Waffenbesitz birgt – wie Beispiele drastisch belegen – immer die Gefahr des Missbrauchs.
Anzutreffen sind in diesem Umfeld vorwiegend mental entsprechend gelagerte Individuen, denen Mitgefühlsfähigkeit hochgradig fehlt. Ein Blick in Jägerzeitungen oder sozialen Medien bestätigt dies und offenbart regelmässig ein beängstigendes Tötungsvergnügen und Waffenkult.
Der Neurologe und mehrfach ausgezeichnete Psychoanalytiker und Schriftsteller Paul Parin erklärte in seinem viel beachteten Buch „Die Leidenschaft des Jägers“ (Europäische Verlagsanstalt, 2003): „Die wirkliche Jagd ist ohne vorsätzliche Tötung nicht zu haben. Leidenschaftlich Jagende wollen töten. Jagd ohne Mord ist ein Begriff, der sich selber aufhebt … Und weil es sich bei der Jagd um Leidenschaft, Gier, Wollust handelt – um ein Fieber eben –, geht es … um sex and crime, um sexuelle Lust und Verbrechen jeder Art, um Mord und Lustmord.“
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