Über 30 Organisationen weisen auf die Sinnlosigkeit der Fuchsjagd hin
www.schonzeit-fuer-fuechse.de, eine Plattform an der auch ANIMAL SPIRITbeteiligt ist: Im Rahmen sogenannter „Fuchswochen" wird derzeit erbarmungslos Hatz auf den Fuchs gemacht. Tier- und Naturschutzorganisationen, aber auch kritische Jäger weisen darauf hin, daß es dafür keinerlei Notwendigkeit gibt, weil soziale Faktoren die Bestandsdichte des Fuchses effektiv begrenzen.
Die zu Jahresbeginn gegründete Initiative „Schonzeit für Füchse", der bereits über 30 Organisationen angehören, widerspricht dieser Behauptung vehement. Wie wir aus jagdfreien Gebieten wissen, sorgt die Sozialstruktur von Fuchspopulationen dafür, daß Füchse sich nicht über Gebühr vermehren. Läßt man Füchse in Ruhe, so leben sie in stabilen Familiengemeinschaften zusammen, in denen nur die ranghöchste Füchsin Nachwuchs bekommt. Die Geburten-rate ist relativ gering und die Populationsdichte bleibt konstant. Englische Forscher um den Biologen Stephen Harris konnten zeigen, dass selbst ein 150-faches Nahrungsüber-angebot die Fuchsdichte nicht weiter wachsen läßt.
Fotos: © RespekTiere
Greift nun jedoch der Mensch mit Flinte und Falle in dieses stabile System ein, so brechen die Gemeinschaften auseinander, und nahezu jede Füchsin wird befruchtet. Studien zeigen, daß zudem auch die Anzahl der Welpen pro Wurf wächst. Jagd ist kontraproduktiv
Je stärker Füchse also bejagt werden, desto mehr Nachwuchs gibt es – eine wie auch immer geartete „Regulation" von Fuchsbeständen ist weder nötig, noch ist sie mit jagdlichen Mitteln überhaupt möglich. Ein Beispiel hierfür sind die regelrechten Vernichtungsaktionen, die in den 1970er Jahren zur Tollwut-bekämpfung durchgeführt wurden. Obwohl man damals Füchsen sogar mit Giftgas zu Leibe rückte, konnte die Fuchsdichte nicht verringert werden. Mehr noch:
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Tollwut, die man durch die Jagd eigentlich eindämmen wollte, wuchs sogar an – das Chaos in der stark bejagten Fuchsgesellschaft sorgte dafür, daß die nun zahlreich vor-handenen vagabundierenden Jung-füchse die Tollwut oftmals erst in neue Gebiete einschleppten. Die Schweizerische Tollwutzentrale folgerte daher, daß eine jagdliche Reduktion von Fuchspopulationen offensichtlich nicht möglich und die Jagd zur Tollwutbekämpfung sogar kontraktproduktiv sei.
Wie wir heute wissen, konnten erst tierfreundliche Impfköder die Tollwut besiegen – sie gilt heute in Deutschland, Österreichund in weiten Teilen Europas als ausgerottet.
Die These der Übervermehrung von Füchsen sei eine Alibibehauptung: „Sie dient der Rechtfertigung der Fuchsjagd vor den Augen einer kritischer werdenden Öffentlichkeit. Bereits ein kurzer Blick in Jagdzeitschriften oder Jagdforen im Internet zeigt dagegen unmissverständlich auf, daß es in Wirklichkeit vor allem um die Lust an der Fuchsjagd geht."
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