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EU verrät Tierschutz

25.10.2023

Europa wendet sich von den Tieren ab

animalequality.de: Die Europäische Kommission hat ihr Versprechen an die Tiere und EU-BürgerInnen nicht eingehalten: Die Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung wird nicht in vollem Umfang stattfinden. In Europa werden jedes Jahr mehr als 2 Milliarden Landtiere (Fische also nicht einmal eingeschlossen) gezüchtet. Milliarden von Lebewesen, die – wie wir durch unsere Recherchen immer wieder sehen – noch immer unter schrecklichen Bedingungen transportiert, aufgezogen und getötet werden.

Es gibt eine riesige Chance in Europa, all das zu ändern. Doch die Hoffnung darauf wurde während der letzten Plenarsitzung des Europäischen Parlaments am vergangenen Dienstag zunichte gemacht: Als klar wurde, daß die EU-Kommission ihr Versprechen, eine umfassende Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung vorzunehmen, nicht hält. Und daß, obwohl der gestern veröffentlichte Eurobarometer zeigt, daß über 90 % der EuropäerInnen der Meinung sind, daß Landwirtschafts- und Zuchtpraktiken grundlegende ethische Anforderungen erfüllen sollten, während zwei Drittel der Befragten angaben, daß sie gerne mehr Informationen über die Bedingungen hätten, unter denen landwirtschaftlich genutzte Tiere aufgezogen werden.

Was hat die Europäische Kommission versprochen?

Im Jahr 2020 verpflichtete sich die Europäische Kommission im Rahmen der Strategie „Farm to Fork“ des Green Deals zur Überprüfung der Tierschutzgesetze. Doch die versprochenen Vorschläge zur Aktualisierung der inzwischen veralteten Regelungen zum Schutz von landwirtschaftlich genutzten Tieren wurden durch die Kommission, trotz wiederholter Verschiebungen, bislang nicht vorgelegt. Jetzt wurde bekannt, daß nur eine der vier geplanten Überarbeitungen vorgelegt wird, nämlich die zur Änderung der Verordnung über den Transport lebender Tiere. Regelungen zur Haltung, Schlachtung von landwirtschaftlichen Tieren sowie die Kennzeichnung wurden bisher nicht berücksichtigt.

Besonders besorgniserregend ist das Fehlen eines klaren Zeitplans für die verbleibenden Vorschläge zur Überarbeitung der Tierschutzgesetzgebung, die Milliarden Tiere betreffen, die noch immer in landwirtschaftlichen Betrieben ausgebeutet werden. Vor allem das Fehlen eines klaren Zeitplans für die Verordnung über die Käfighaltung ist alarmierend, denn mit dieser Verordnung sollte die Verpflichtung der EU zur Umstellung auf käfigfreie Systeme erfüllt werden – eine Forderung, die von 1,4 Millionen BürgerInnen mit ihrer Unterschrift “End the Cage Age”-Kampagne (an der übrigens auch ANIMAL SPIRIT beteiligt war) unterstützt wurde. 

Das bedeutet, daß diese angekündigten Änderungen der nächsten Kommission zugeschoben oder sogar gestrichen werden, wodurch Millionen von Tieren auf Jahre hinaus ungeschützt bleiben…

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