Tierquäler (Jäger?) schießt auf halbzahmen Raben
Anita vom Gnadenhof Esternberg schreibt: „Wir sind es gewöhnt, daß unsere Bäume ein großer Anziehungspunkt für die gefiederten, wildlebenden Vögel sind, wo sie ihr Nachtquartier aufschlagen. Hauptsächlich Tauben, Spatzen, Blaumeisen, Goldammern und jetzt dann auch wieder die Stare. Raben besuchen uns auch, um die Futterreste in den Gehegen als Leckerbissen zu erhaschen, aber sie fliegen dann wieder davon.
Um so überraschter waren wir, als wir einen Raben bemerkten, der bei den Hühnern zu wohnen schien. Das erste Mal sahen wir ihn, als er am Teich seinen Durst stillte und als er uns bemerkte, versteckte er sich gleich in den Büschen. Es vergingen Tage und wir sahen ihn in der Früh von einer Fichte von den unteren Ästen auf den Boden fliegen, da erkannten wir, daß mit seinem linken Flügel etwas nicht stimmte, ansonsten machte er keinen so schlechten Eindruck. Einige Tag später hielt er sich vor dem Hühnergehege auf und wir stellten ihm Wasser und Futter zu seinem Versteck, welches er unter dem Hühnerstall gefunden hatte. Man bekam ihn aber nie länger zu sehen.
Eines Morgens bemerkte unsere Mitarbeiterin Julia, daß er im Schweinegehege gelandet war und sein Zustand sich rapid verschlechtert hatte, sodaß sie ihn jetzt leicht einfangen konnte. Wir brachten das ängstliche Tier zu unserem Tierarzt, die Diagnose: Schrotkugeln im Beinchen und im Flügel. Rabe „Rabi“ wurde operiert und hat jetzt ein feines Plätzchen in unserem neuen Geflügel-Krankenhaus bekommen. Wir hoffen, daß es ihm gesundheitlich bald wieder gut geht, damit er sich mit seinen Artgenossen wieder in die Lüfte schwingen und diese grausame Welt von oben betrachten kann…“.
Da üblicherweise nur Jäger „legal“ Schrotflinten besitzen, ist davon auszugehen, daß besagter Tierquäler wieder einmal ein solch Grünberockter war!