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Esternberg: Pinocchios Geschichte

13.04.2019

Gnadenhof Esternberg: Ein Esel namens Pinocchio

Pinocchio erzählt uns seine Geschichte: „Nein, mit der gleichnamigen Märchenfigur habe ich nichts zu tun, denn lügen kann ich gar nicht, deshalb wird mir auch nie eine lange Nase wachsen (zumindest nicht länger, als sie eh schon ist...)! Mein Name ist Pinocchio und ich bin ein Esel-Wallach im Alter von 15 Jahren. Eigentlich hatte ich einen guten Platz bei netten Leuten, die außer mir auch noch Pferde auf ihrem schönen Hof hielten. Ein Pferd hatte an mir einen „Narren gefressen“ und wollte mir seine Zuneigung zeigen, indem der Wallach mich mit einer Stute verwechselte, und trotz meiner Abwehrreaktionen ließ er nicht von mir ab. Die Besitzer wußten sich keinen anderen Rat, als mich an einen anderen Platz abzugeben, da mir der Pferdefreund sonst wahrscheinlich mit seinem Gewicht mein Kreuz gebrochen hätte…

So mußte ich mich wieder an andere Artgenossen gewöhnen, aber der vermeintlich gute Platz stellte sich leider als herbe Enttäuschung heraus, der neue Besitzer putzte zwar sein dickes Auto auf Hochglanz heraus, ich aber mußte im Dreck schlafen. Einen Hufschmied bekamen meine Hufe kaum zu sehen. Und dann fiel meinem neuen Besitzer ein, daß er eigentlich gar keine Esel mehr haben wollte. Ich hatte das Glück, daß er meinen Erstbesitzer angerufen hat, damit die einen Lebensplatz für mich suchen sollten, und das möglichst schnell, ansonsten würde er mich an einen Tierhändler verscherbeln. Was im Klartext wohl bedeutet hätte, daß ich auf einen Transport kommen würde, der ausrangierte Esel nach Italien kutschiert, wo sie zu Eselsalami verarbeitet werden! Wahrlich ein trauriger Gedanke!

Meine Vorbesitzer versuchten mit größter Mühe einen Platz zu finden, aber leider ist das ziemlich schwierig, wenn der Platz auch gut sein soll. So riefen sie am ANIMAL SPIRIT-Gnadenhof Esternberg an, und baten um Aufnahme von mir. Diese Entscheidungen werden auf diesem Hof von der gesamten Belegschaft entschieden. Obwohl am Hof schon sehr, sehr viele Tiere versorgt werden, wurde meine Rettung einstimmig beschlossen! Oh was für ein Glück für mich! Zur Freude kommt aber auch gleich die Angst, was wohl aus meinen Artgenossen wird, die nicht das Glück haben, daß sich jemand um ihr weiteres Leben kümmert. Das macht mich sehr sehr traurig.

Vor einigen Tagen durfte ich nach Esternberg übersiedeln, ich spürte sofort den „Spirit“ für die Tiere, bei Josef, dem Hufschmied, bin ich in den besten Händen, sofort hatte ich zu ihm und den anderen Tierpflegern großes Vertrauen. Sie können verstehen, wie schlecht es mir gegangen ist, das verdreckte und verklebte Fell am Unterbauch und an den Beinen lassen meine schlechte Unterbringung erahnen. Josef sagte gleich zu mir: Pinocchio - deine Huf bringen wir auch wieder hin, keine Angst, du wirst dein Leben wieder in vollen Zügen und mit achtzehn weiteren Artgenossen genießen!“

Selbstbewußt stolzierte Pinocchio neben Josef zu den anderen Eselchen und zeigte ihnen gleich, daß er nicht irgendein Esel ist sondern Pinocchio, der sich nichts gefallen läßt. Das Märchen endet damit, daß Pinocchio seinen Lebensplatz gefunden hat, und sich sehr über einen Paten freuen würde. Als Mitbringsel würde er sich eine Karotte wünschen, die so lange ist - wie Pinocchios Nase……...

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