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Engelberg: 5 gerettete Schafe

03.04.2020

Freud und Leid – die berührende Geschichte von geretteten Schafen

Gnadenhof Engelberg-Leiterin Marion schreibt: „Wegen einer behördlichen Zwangsabnahme haben wir im Februar fünf stark abgemagerte, verwahrloste und zum Teil vermutlich durch Inzucht behinderte Schafe bei uns am Engelberg aufgenommen. Drei Schafböcke, wovon zwei eine erhebliche Fehlstellung der Vorderbeine aufweisen (vermutlich Vater und Sohn), wurden vorübergehend am Nachbargnadenhof untergebracht und sofort kastriert. Die Deformation der Beine bei dem älteren Schafbock war so stark, daß er kaum mehr stehen konnte. Der behandelnde Tierarzt des Gnadenhofes hat eine Euthanasie empfohlen, weil eine schmerzfreie Bewegung nie mehr möglich sein würde. Die zwei Schafdamen sind sofort zu uns übersiedelt, beide waren leider trächtig und stark untergewichtig. Eine war durch die bereits fortgeschrittene Trächtigkeit so sehr geschwächt, daß sie nicht mehr auf die Beine kam. Um sie zu retten, mußten wir die Geburt einleiten. Ein kleiner Bock - wir tauften ihn Fin - kam lebend zur Welt. Seine Schwester starb sofort nach der Geburt.  Fin hat noch drei Tage gekämpft und leider auch verloren. Er ist in meinen Armen gestorben, nie mehr werde ich sein Weinen vergessen, er hat aufgehört zu atmen und kurze Zeit später hörte sein kleines Herz auf zu schlagen. Seine Mama haben wir auch verloren, sie hat die schwere Geburt und den Verlust ihrer Lämmchen nicht überlebt.

Warum passiert so etwas, warum nehmen sich Menschen Tiere und füttern sie nicht? War es wieder mal Überforderung? Es scheint die Lieblingsentschuldigung für „Landwirte“ zu sein, die ihre Tiere völlig verwahrlosen lassen. Mit Repressalien haben diese Unholde sowieso nicht zu rechnen, sie werden nicht einmal rechtlich verfolgt, geschweige denn, wird ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen. Da werden schon eher Gnadenhöfe, die ihre Tiere vorbildlich halten, von den Behörden aufs Äußerste schikaniert – so geschehen erst letztes Jahr am Hendlberg. Das Recht, so scheint es, liegt zumeist auf der Seite der Tierquäler und der Tierschutz muß dann die Kosten tragen für Tierarzt und die intensive Betreuung der Tiere. Die Behörden, die einem die verwahrlosten Tiere übergeben haben, zahlen keinen Cent dafür…

Das zweite weibliche Schaf hat vor zwei Wochen ein gesundes Mädchen – „Conny“ - zur Welt gebracht. Sie trinkt bei der Mama "Petra" und gedeiht prächtig, die Freude über das Lämmchen ist riesig. Natürlich brauchen wir für die kleine Conny und ihre Mama dringend eine Patenschaft, auch um die hohen Tierarztkosten für solche Fälle stemmen zu können!

Tierschutz-Themen: