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Hilal Sezgin plädiert für ein Ende des Gemetzels

29.07.2014

: http://wolodja.blog.de: Wollen wir eine gewalttätige Gesellschaft sein? Gewalt liegt definitionsgemäß vor, wo physische Verletzungen oder Schädigungen (willentlich) angerichtet werden. Daraus folgt gemäß einem Eintrag im neuen Metzler-Lexikon Gewalt: "Die Tatsache, daß Tiere leidensfähige Körper haben, daß sie verletzbar sind und sich Schmerzen entziehen wollen und dass ihre je individuellen Leben durch absichtsvolle menschliche Handlungen beendet werden können, erzwingt, Gewaltdefinitionen auch auf Tiere anzuwenden." Nun sind es eben nicht vereinzelte Individuen, die bisweilen in solche Gewaltakte gegen Tiere "entgleisen", sondern wir sind insgesamt eine wesentlich gewalttätigere Gesellschaft, als wir offenbar wahrhaben wollen. Gewalt gegen Tiere ist allgegenwärtig und nicht nur erlaubt, sondern sogar legalisiert und institutionalisiert. Ein riesiger, von uns Bürgern subventionierter Wirtschafts-, Technik- und Wissenschaftsapparat befaßt sich allein damit, wie man aus Tieren noch gewinnbringender Nahrungsmittel erzeugen kann. An Universitäten und landwirtschaftlichen Forschungsanstalten sind Menschen damit beschäftigt, auszumessen, wie stark die Skelettschmerzen verzüchteter Masthühner sind, oder Kühen ein Loch in den Bauch zu operieren, damit man ihre Verdauungsvorgänge von außen besser manipulieren kann. Wollen wir eine solche gewalttätige Gesellschaft sein? In der wir Kindern Bilderbücher über Heile-Welt-Bauernhöfe vorlegen, weil wir ihnen die Wahrheit über die Herkunft ihres Essens nicht zumuten können? In der sogar Thriller- und Actionfilm-gestählte Erwachsene abends den Fernsehsender wechseln, wenn ein schier unerträglicher Bericht über Schweine- oder Putenmast kommt? Wenn wir uns eingestehen, daß es sich bei unserer Landwirtschaft mit Tieren (und fast jeder weiteren Nutzung von Tieren) um gewaltförmige und gewalttätige Vorgänge handelt, sollten wir uns erinnern: Gewalt muß gerechtfertigt werden. Gewalt erklärt sich nicht von selbst, und sie ist nicht von vornherein erlaubt. Die Rechtfertigungslast liegt nicht auf der Seite derer, die für eine gewaltfreiere Gesellschaft plädieren. Die Rechtfertigungslast liegt bei denjenigen, die an der bisherigen Form einer Gesellschaft, die routinemäßig Gewalt gegen Tiere ausübt, festhalten wollen. Sie müssen erklären, warum dieses Verzüchten, dieses Einsperren, dieses Des-Lebens-Berauben, dieses Schlachten moralisch akzeptabel sein soll. Und "sie" sind natürlich: wir alle. Lesen Sie den ganzen Artikel HIER Siehe auch unsere neue Fleischbroschüre "NIMM BITTE DAS TIER VOM TISCH!", zu bestellen HIER oder unter office@animal-spirit.at.

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