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Die Notwendigkeit des Fleischessens

18.12.2019

fellbeisser.net: „Fest der Liebe“ – oder „Über die Notwendigkeit des Fleischessens“, von Ulrich H. Dittmann

Fleisch essen, ist so überflüssig wie ein Kropf. Angesichts all der Qualen die Tieren bei Aufzucht, Transport und Schlachtung angetan wird, ist eine fleischliche Ernährungsweise heutzutage einfach auch ein “no go” für aufgeklärte Menschen. Nur Beutegreifern, Tieren im Stande der Unschuld, steht Fleisch fressen zu! Denn einem Tiger kann man schwer zumuten, seine Ernährung umzustellen und Gras, Salat oder vegetarische Alternativen zu fressen.

Der Mensch als Dornen-Krone der Schöpfung hat aber seinen Kopf nicht nur auf den Schultern, damit es ihm nicht in den Hals regnet – sondern auch um seinen (hoffentlich vorhandenen) Verstand anzuwenden. Um infolge dann gut/böse, richtig/falsch, ethisch oder unethisch zu handeln.

Peinlich, mit welch leidenschaftlicher Hingabe anthropozentrisch die Wertigkeit und Einzigartigkeit des Menschseins beständig beschworen wird. Es ist ein Armutszeugnis menschlichen Denkens, heute noch Kadaverteile zu essen. Freunde ißt man nicht auf. Und “Tierfreund” heißt unmißverständlich im Sinne des Wortes, “Freund der Tiere”. So schaufelt jeder selbsternannte “Tierfreund” seine Glaubwürdigkeit mit leidenschaftlicher Hingabe zu Grabe, solange er noch Bratwurst und Co. in sich hinein stopft. Denn dann ist man vielleicht ein Katzen- oder Hundefreund – aber kein Tierfreund.

„Tierquälerei schmerzt dich unsäglich?
Und ißt doch deinen Braten täglich?
Fleisch zu essen ist im Grund
ja weder nötig noch gesund.
Doch liebt´s der Mensch sich zu ruinieren
samt seiner Umwelt und den Tieren.“

(Wolf Martin - Kronenzeitung 04.11.1989)

Die Ungeheuerlichkeit ihres Tuns ist den Menschen hier offenbar gar nicht bewußt. “Das wurde früher so gemacht und ist heute halt immer noch so”, argumentiert man entschuldigend. Die einen, "Haustiere", streicheln, die andern, sogenannte "Nutztiere", fressen? Meint man etwa Schweine, Rinder, Hühner leben weniger gerne als Katzen und Hunde?

Früher hat man teils auch bei uns Hunde gegessen - heute nicht mehr. Früher hielt man sich ganz selbstverständlich Sklaven oder Leibeigene. Es gab das Recht der “ersten Nacht” für den Herrn seiner Magd, man hackte Dieben die Finger ab, oder ließ sie im Kerker verhungern. Heute tut man das alles nicht mehr - wie es auch viele frühere andere Schrecklichkeiten heute glücklicherweise nicht mehr gibt.

Weshalb (fr)ißt Mensch dann noch Fleisch ? Es ist absolut unverständlich warum Ewiggestrige heute noch auf das Konsumieren von Tierleichenteilen bestehen - und dabei Hornhaut auf ihrem Empathie-Empfinden wuchern lassen. Die Aussage, „…weil es mir schmeckt“, ist kein Argument, sondern das armselige Eingeständnis einer charakterlosen, lebensverachtenden Einstellung.

Für Qualzufügung und Töten darf es keine Toleranz geben. “Wesentlich ist nicht die Zahl der Beine, die Behaarung, oder Farbe der Haut (…) Ein erwachsenes Pferd, ein Rind, oder ein erwachsener Hund sind weitaus verständiger als ein Kind, das eine Tag eine Woche, oder sogar einen Monat alt ist. Doch selbst wenn das nicht so wäre, was würde das ändern? Die Frage ist nicht, können sie denken oder sprechen, sondern - können sie leiden?" (Jeremy Bentham, 1748-1832)

“Fleisch ist kein notwendiger Bestandteil der menschlichen Ernährung. (…) Der Verzicht auf dieses Nahrungsmittel stellt keine unzumutbare Beschränkung der persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten dar.” Diese weisen Erkenntnisse stammen nicht etwa aus einem Vegetarier-Handbuch. Sondern, man höre und staune - es sind Zitate, die im Zusammenhang mit dem Schächten von Tieren, schwarz auf weiß in den Urteilsbegründungen des Oberverwaltungsgerichts Hamburg (Az. OVG Bf III 42/90 vom 14.09.92 ) und dem Bundesverwaltungsgericht Berlin (Az. 3 C 31.93 vom 15.06.95) nachzulesen sind.

Zitat eines süddeutschen Fleischkontrolleurs: “Wenn die Leute wüßten, was sich so alles in ihrer Wurst befindet, so mancher würde sofort auf vegetarische Kost umsteigen!”

So abschließend die Ermunterung an jene Mitmenschen, die sich noch nicht vegetarisch ernähren: Hören Sie auf ihr Gewissen und den eigenen Körper, der leicht und leistungsbewußt vegetarisch ernährt werden kann - gönnen Sie sich eine moderne, vegane, oder zumindest vegetarische Ernährung. Das ist gesund für Sie und lebensrettend für viele Tiere!

Denn letztlich gilt: Das Schnitzel, das auf deinem Teller liegt, sich irgendwann als Speckgürtel um deine Hüften schmiegt! Es ist wahrlich nicht zwingend gesund, denkt man nur an Skandale mit Salmonellen, Trichinen, Knochen, Sehnen, Würmern, Blut, Gedärmen und sonstigen ekelerregenden halbverwesten Tierabfällen in den Gammelfleischprodukten. Fleisch wächst eben nicht auf Bäumen - sondern wird als Massenware unter oft erbärmlichsten Bedingungen “erzeugt” und dann zu Billigstpreisen verramscht. Die Jugend verkraftet manches und es zeigen sich oft erst im Alter die Folgen: Fettsucht, Kreislaufprobleme, Krebs, Bluthochdruck, Schlaganfälle, Herzinfarkt, Diabetes, hohe Harnsäurewerte, Arthritis, Gicht etc.

Gerade bekennende Christen müssen, wenn sie denn ihr Christsein ernst nehmen und Bibelworte nicht als Geschwätz abtun, auch die tierischen Mitgeschöpfe dieser Liebe teilhaftig werden lassen – alles andere wäre frömmelnde Bigotterie. Siehe Prediger 3: 19- 21: „Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: Wie dies stirbt, so stirbt auch er, und sie haben alle einen Odem, und der Mensch hat nichts voraus vor dem Vieh; denn es ist alles eitel. Es fährt alles an einen Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub. Wer weiß, ob der Odem der Menschen aufwärtsfahre und der Odem des Viehes hinab unter die Erde fahre?“

Weihnachten – das Fest der allumfassenden Liebe – steht bevor.

Eine gute Gelegenheit die klobige Unsensibilität der fettigen Gänseleiber, Lamm- oder Schweinebraten unter dem Christbaum endlich zu verbannen und 2020 in ein tierleichenfreies neues Jahr zu starten - nicht fleischig dick, sondern schlank und vegetarisch fit!

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