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China will Elfenbein verbieten

02.01.2017

Weltweit größter legaler Markt für Elfenbein vor der Schließung!

Tierschützer jubeln: China will bis Ende 2017 den Handel mit Elfenbein und dessen Verarbeitung im eigenen Land verbieten. Bereits Ende März sollen Dutzende verarbeitende Unternehmen und Orte des Handels geschlossen werden, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Dies beschloß der Staatsrat der Volksrepublik in Peking. Der WWF spricht von einem „Meilenstein für den Elefantenschutz“.

„China ist weltweit der größte legale Elfenbeinmarkt. Seine Schließung ist eine wichtige Voraussetzung, um das Abschlachten der Elefanten aufzuhalten. Es ist auch ein wichtiges Signal an die weltweit organisierte Wilderei, daß ihr Geschäft keine Zukunft hat“, sagte Eberhard Brandes vom WWF Deutschland.

China kommt mit der Entscheidung einer Aufforderung der Cites-Artenschutzkonferenz nach. Diese hatte auf ihrer Tagung im Oktober in Südafrika eine Resolution verabschiedet, die alle Länder zur Schließung ihrer nationalen Elfenbeinmärkte aufforderte. Neben China leiteten auch die USA und Hongkong ein entsprechendes Verbot ein. Unter dem Artenschutzabkommen CITES ist der internationale kommerzielle Handel mit Elfenbein seit 1990 verboten. Lokal wurde aber weiterhin mit Elfenbein gehandelt. Vor allem in Asien ist die Nachfrage noch immer groß.

Zahl der Elefanten schrumpft dramatisch - Bestand der Savannenelefanten in Afrika ist um 30 Prozent eingebrochen.

Am dichtesten mit Afrikanischen Elefanten besiedelt sind dem Zensus zufolge Botswana 130.451 und Simbabwe 82.304. Das sind Zahlen, die uns aufschrecken sollten: Ein Zensus, den Ökologen in 18 afrikanischen Ländern durchgeführt haben, zeigt, daß es auf dem gesamten Kontinent nur noch 352.271 Elefanten gibt. Dies bedeutet laut WWF einen Rückgang der Population um fast ein Drittel. Bisher war der Gesamtbestand auf 400.000 bis 630.000 Tiere geschätzt worden. Im Schnitt schrumpfen die Bestände derzeit um acht Prozent pro Jahr, berechneten die Forscher. Grund dafür ist vor allem Wilderei.

Um diese traurige Entwicklung zu stoppen, fordert der WWF zahlreiche Maßnahmen: „Wir brauchen eine wirksame Strafverfolgung, die potentielle Täter abschreckt. Dazu gehört auch eine funktionierende Überwachung, insbesondere in den Schutzgebieten“. Beides ist laut WWF in vielen afrikanischen Ländern nicht gegeben. Über 80 Prozent der Elefanten lebten in Schutzgebieten, ein tatsächlicher Schutz erfolge daraus jedoch nicht. Ebenfalls notwendig sei eine bessere Kontrolle der Schmuggelrouten sowie die Aufklärung der Konsumenten in Asien. Viele Käufer wüßten nicht einmal, daß ihr Verhalten die Dickhäuter bedrohe.

Die einzelnen Länder verfolgen jedoch ganz unterschiedliche Ansätze, um dem Problem entgegenzutreten. So möchte Simbabwe zusammen mit Namibia den Handel mit Elfenbein wieder legalisieren. Kenia hingegen, dessen Elefantenbestände (25.959) sich tendenziell erholen, setzt auf Elefantenschutz, weil er Geld im Tourismus bringt. „Staaten in Afrika entdecken, daß wildlebende Tiere lebendig mehr Wert bringen als tot, und daß sie helfen, Einkünfte zu erzielen, um Bildung, Gesundheitssysteme und Infrastruktur zu finanzieren“, sagte ein Sprecher des UN-Umweltprogamms Unep.

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