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Bussard in Angelschnur gefangen

20.04.2021

ANIMAL SPIRIT befreit schwer verletzten Bussard vom Angelhaken

Verantwortungslose Fischer lassen ihren gefährlichen Müll einfach liegen

OTS, 19.4.2021: Letztes Wochenende wurde der Verein ANIMAL SPIRIT von einer Spaziergängerin informiert, daß bei Pyrawang im Bezirk Schärding, OÖ, ein Raubvogel auf einem Baum festhängen würde. Sofort fuhr Frau Marion Reisinger vom Gnadenhof Engelberg (Engelhartszell) mit einem Kollegen dorthin und sah da tatsächlich einen schwer verletzten Bussard in dieser mißlichen Lage hängen, der sich panisch, aber bereits sehr geschwächt, zu befreien versuchte.

Marion Reisinger berichtet von ihrem dramatischen Tierrettungs-Einsatz: „Am Ort des Geschehens, nahe der Donau, konnten wir den verletzten und sehr geschwächten Bussard aus seiner mißlichen Lage befreien. Schuld an dem Unglück war eine Angelschnur mit Haken, in der sich der Bussard verfangen hatte. Ich fuhr mit dem sehr schwachen Raubvogel dann 70 km in die Tierklinik Sattledt und habe ihn zur weiteren Versorgung dort gelassen. Seine Chancen zu überleben und wieder ein selbständiger Wildvogel zu werden, stehen laut Auskunft des Tierarztes zwar schlecht, aber er wird es wahrscheinlich – flugunfähig – überleben!“

Appell an den Fischeiverband

Hier stellt sich die dringende Frage, die wir auch an den Landesfischereiverband OÖ gestellt haben: Wieso können die Angler und Fischer den so gefährlichen Müll nicht wieder mitnehmen und ordnungsgemäß entsorgen? Die Angelschnur, in welcher dieser Vogel verheddert war, ist ja nicht die einzige. Es liegt immer wieder Müll an den Angelplätzen herum, zwar manchmal schön in Plastiksäcken verschnürt, diese gehören jedoch auch nicht in unsere Natur – die Angler sollen ihren Müll wieder mit nach Hause nehmen. Wieso verstehen diese Naturnutzer und letztlich Natur-Ausbeuter eigentlich nicht, daß die Natur, in der sie sich bewegen, eine sehr verletzliche ist?

Marion Reisinger appelliert an den OÖ Fischereiverband: „Die Fischer sollten vielleicht weniger gegen Wildtiere wie Gänsesäger und Fischotter wettern und sich lieber etwas mehr im Naturschutz engagieren. Ich hoffe sehr, daß der Fischereiverband seine Mitglieder endlich auf seiner Webseite darauf hinweist, daß derartig rücksichtsloses Verhalten für andere Lebewesen tödlich enden kann und somit schwere Tierquälerei bedeutet und daß die Natur, in der sie sich bewegen, eine schützenswerte ist.“

Siehe auch den Bericht in der heutigen Kronenzeitung

PS: Der Bussard wurde heute in die Greifvogelstation Linz überstellt, wo er sich weiter erholen kann. Ob er allerdings jemals wieder wird fliegen können, ist dzt. noch ungewiß!

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