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Bürokratiewahn: müssen 4 Schafe sterben?

14.10.2020

4 Schafe müssen unter Bürokratiewahn leiden!

Marion von unserem Gnadenhof Engelberg, OÖ berichtet: Letzte Woche hat sie ein Herr aus Schärding, also der dortigen Bezirksstadt, angerufen und gefragt, ob wir vier weibliche Kamerunschafe aufnehmen könnten, die sonst – wie üblich – geschlachtet würden. Sein Sohn würde sie bringen. Marion hat nicht lange gezögert und gemeint, die könnten in ihrer ohnehin schon großen Schafherde auch noch unterkommen. Allerdings hat dieser Herr nicht dazugesagt, daß der Sohn sie aus der Gegend von Regensburg in Deutschland bringen würde und nicht aus Schärding…

Und „wie es der Teufel so will“, war genau zu dem Zeitpunkt, als der Sohn die 4 Schafe auf unseren Gnadenhof brachte, auch die Amtstierärztin wegen einer Kontrolle da. Und natürlich hat sie sofort entdeckt, daß die Schafe DEUTSCHE (!) anstatt österreichische Ohrmarken hatten und somit einen „illegalen Grenzübertritt“ hinter sich haben mußten – in Zeiten der allgemeinen EU-Reise- und Warenverkehrsfreiheit natürlich ein schweres Sakrileg! Und sie seien nicht auf die Schafkrankheit „Scrapie“ getestet! Scrapie ist aber eine Krankheit (ähnlich der BSE beim Rind), die erstens seit vielen Jahren weder in D noch in Ö vorgekommen ist und zweitens am lebenden Tier gar nicht getestet werden kann, nur am Hirngewebe eines toten Tiers! Zudem ist auch die angebliche Ansteckungsgefahr von Tier zu Tier umstritten.

Trotzdem hat wieder einmal die unsinnige Bürokratie, der Amtsschimmel und das immer stärker um sich greifende Schildbürgertum gesiegt: Marion mußte gestern selber mit den 4 Schafen zurück nach Regensburg fahren, um die „illegalen Migranten“ zurückzubringen. Dort sehen sie nun einem ungewissen Schicksal entgegen (Schlachtung?), es sei denn, es fände sich in der Gegend oder sonstwo in Deutschland noch ein Gnadenplatz für sie. Bei entsprechendem Interesse bitte direkt an Marion wenden unter engelberg@animal-spirit.at oder (+43) 0676-7059353.

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