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Buchempfehlung: "Atmen ohne Pause"

24.11.2014

"Atmen ohne Pause" versteht sich gleichermaßen als Zeugnis- und Erinnerungsbuch und als Hymne an das Leben. Es handelt von Existenzen in fremden Körpern, »die atmen und Wille sind«. Und davon, wie der Mensch sie sich angeeignet hat. Die Fotografin, die unter dem Pseudonym K49814 arbeitet, lebte mit ihnen in der Wildnis, sah ihre Artikulation der Freude und Kraft und war mit ihnen, als sie schliefen. Die gleichen Körper sah sie in Fabriken, Schlachthäusern und Verwertungs-Anstalten. Die eindrücklichen S/W-Bilder und Textfragmente fragen nach den Nummerierten, Versteckten und Verschwundenen. Sie machen sie als in der Geschichte dagewesene sichtbar und legen Zeugnis davon ab, daß sie hier in dieser Welt geatmet haben, als erste Artikulation des Willens zum Leben. »Das einzelne Tier erhält, auch in den klassisch schönen Abbildungen des Unversehrten, kein Gesicht. Emotionen müssen hinzugedacht werden, die Empathie wird u?ber die Formen geleitet. Wir werden immer wieder auf Bilder einer umfassenden Einheit der Natur gelenkt. Die Fotografien behandeln nur in wenigen Fällen Grenzziehungen oder Grenzu?berschreitungen, etwa die zwischen Lebendem und Totem. Viel stärker ist der identifikatorische Gestus: Die hauchhafte und atemgleiche Leichtigkeit, das Flaumfederhafte des Tieres noch in den Spuren, die es hinterläßt; der Atem und der Ablufthauch.« (aus dem Text von Paul Ziche) "Atmen ohne Pause", Neuerscheinung im Kehrer Verlag, 160 Seiten, € 34,90, ISBN 978-3-86828-576-5

Tierschutz-Themen: