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Berührende Spatzen-Geschichte vom Gnadenhof Esternberg

19.07.2013

Tierbetreuerin Anita schreibt: "Vor ein paar Wochen machte ich meine Kontrollgänge zu den Pferden auf der Wiese, bei Temparaturen um die 34 Grad. In der Offenstallung angekommen, erblickte ich sofort 2 winzig kleine nackte Volgelbabys, die anscheinend aus dem Nest gefallen waren. Das erste welches ich vorsichtig in meine Hände nahm, hatte das Genick gebrochen, war schon tot. Das zweite Vogelkind gab noch kläglich-ängstliche Laute von sich. Mein erster Gedanke war, das Tier wieder in sein Nestchen zu setzen, das ich am höchsten Punkt am Offenstalldach entdeckt hatte. Aber es war ein aussichtsloses Unterfangen, da wir weder eine überlange Leiter besitzen, noch unser Teleskoplader so weit ausfahrbar ist, um das Vögelchen in seine Kinderstube zurück zu bringen.

Für mich war klar, wir werden versuchen, das kleine hilflose Lebewesen zu retten und von Hand aufzuziehen, was sich allerdings als sehr schwierig gestaltete, nachdem der kleine Spatz "Seppi" zunächst keine Nahrung aufnehmen wollte. Nachdem unser Mitarbeiter und "Mädchen für alles" Hannes vor vielen Jahren selbst Vögel hielt, mußte er ja ein paar Tips auf Lager haben. Hannes wußte, daß Regenwürmer und Insekten zum Speiseplan der Wildvögel zählen. Er erklärte sich auch gleich bereit, das Findlingskind zu versorgen. Von Tag zu Tag gewann Seppi an Lebensfreude, das Gefieder wuchs binnen ein paar Tagen, er unternahm die ersten Flugversuche, jetzt galt es nur noch ihm beizubringen, selbständig Futter zu suchen. Senior Hannes mit seinen groben Händen und der kleine Spatz Seppi waren mittlerweile die besten Freunde geworden.... Kurz das (erfreuliche) Ende der Geschichte: Nach Hannes´ mehrwöchigem Ersatzmutter-Dasein wagten wir es vor ein paar Tagen, den mittlerweile kräftigen Seppi in die Freiheit zu entlassen. Wir gingen zu einer Wiese, setzten ihn auf den Ast eines Birnbaums und warteten, daß er davonfliegen würde. Doch Seppi konnte sich noch nicht gleich von seiner "Ersatzmama" trennen und flatterte wieder auf dessen Hand; also suchte Hannes noch eine Fliege, gab sie ihm mit der Pinzette und dann war Seppi offenbar zufrieden und flog glücklich auf den nächsten Tannenbaum - in die neue Freiheit...."

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