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Fohlen vor dem Schlachter zu retten

In Österreich und Süd-Deutschland werden jeden Herbst an die 3000 Haflinger- und Norikerfohlen auf verschiedenen Pferdemärkten versteigert. 

Ihr weiterer Lebensweg ist kurz, aber umso grausamer. Nach einer zermürbenden Fahrt im Tiertransporter landen die meisten der von ihren Müttern brutal weggerissenen Fohlen in Mastställen, viele davon sind in der Nähe von Padua, um später weiter nach Süditalien gekarrt zu werden. Dort endet das Leben dieser Tierbabies im Akkordschlachtbetrieb.

Im Sommer geliebt, im Herbst geschlachtet

Haflinger und Noriker gehören in Österreich zu den beliebtesten Pferden. Erwachsene und Kinder lieben ihr freundliches, gutmütiges und geduldiges Wesen. In vielen Reitställen, auf Bauernhöfen und Almen zählen die Pferde zu jenen Attraktionen, die Touristen aus dem In- und Ausland erfreuen. Besonders beliebt sind natürlich die hübschen Fohlen, die im Sommer über die Weiden oder Almen tollen und mit kecken Bocksprüngen ihre Lebensfreude zeigen. Wer die Fohlen in trauter Verbundenheit mit ihren Mutterstuten sieht, käme vermutlich nicht auf die Idee, daß dieses Glück nur von kurzer Zeit sein könnte. Und daß ein Großteil der kleinen Haflinger und Noriker dem Tod geweiht ist, noch ehe sich die Blätter an den Bäumen verfärben.

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Schrecklicherweise ist es aber so. Als Folge einer pervertierten Zuchtpolitik ist die Mehrheit der österreichischen Haflinger- und Norikerfohlen „Überschußproduktion“. Solange sie im Sommer Urlaubsgäste erfreuen, dürfen sie leben. Danach haben sie ihre Schuldigkeit getan und werden zu einer der großen Pferdeversteigerungen gekarrt. Von hier führt für die meisten der armen Fohlen der Weg in den Schlachthof. Italienische Schlachthöfe verarbeiten Fohlenfleisch zu Salami, aber auch in Belgien und Frankreich wird Fohlenfleisch geschätzt. In Österreich steht es ebenfalls als “Rösslbraten” auf einigen Speisekarten, wenn auch nicht immer offiziell. In Kärnten wird stolz das „Milchsaugfohlen“ angepriesen, aber auch in der Steiermark und in Niederösterreich kann man lokale Spezialitäten aus Fohlenfleisch bestellen.

Mit Ihrer Hilfe will ANIMAL SPIRIT jetzt noch mehr gegen das Leid der Fohlen tun. 

Tödliche Schönheitsfehler

Haflinger werden seit über 100 Jahren gezüchtet, speziell in den letzten Jahrzehnten haben sich dabei Zuchtpraktiken eingeschlichen, die gelinde nur als “absonderlich” bezeichnet werden können. Für die Tiere haben sie fatale Folgen: entspricht ein neugeborenes Fohlen nicht dem derzeitigen Typ Modehaflinger, ist das Tier bereits im Babyalter zum Tode verurteilt. Mähne und Schwanz müssen reinweiß und das Fell fuchsfarben sein. Die meisten anderen Tiere – in erster Linie natürlich die Hengstfohlen – scheiden von vorn herein zur einträglichen Weiterzucht aus und werden getötet. Denn außer der Zucht gibt es nur die Möglichkeit, Fohlen als Reit- und Fahrpferde auszubilden. Doch dieser Bereich ist begrenzt. Somit landen Jahr für Jahr 70-80 Prozent aller Fohlen auf irgendeinem Schlachthof. “Überschußware”… Das Schicksal eines Tierkindes interessiert weder die Züchter, noch die Verkäufer oder “Vieh”-Händler.

Antonio kurz nach der rettung

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Antonio im neuem Zuhause

Karl auf der Fohlenauktion

Karl und Fritz haben das große Los gezogen und dürfen ein Leben voller Liebe und Geborgenheit leben. 

Fiona frisch freigekauft

Wie es auf Pferdemärkten zugeht 

Der größte Pferdemarkt in Österreich findet traditionell in Maishofen in Salzburg statt. Wir von ANIMAL SPIRIT besuchen diesen Markt schon seit 2002, kennen ihn daher gut und haben bereits einige Protestaktionen durchgeführt. Weit über 1000 Fohlen, Pferde, Ponys oder Esel, die jetzt auf einem unserer Gnadenhöfe ihr restliches Leben in Frieden und Freiheit genießen dürfen, bzw. die wir an ausgesuchte Lebensplätze in Österreich und Deutschland vermittelt haben, haben wir in den letzten Jahren auf einem dieser Fohlenmärkte freigekauft. Der Charakter des Maishofener Pferdemarktes, der im Herbst mehrmals abgehalten wird, ist der eines Jahrmarktes, ein lautes, Bier- und Leberkäs-geschwängertes Ereignis mit rauhen Sitten. Für die Leute, die hier mit Fohlen handeln, macht es meist keinen Unterschied, ob sie ihr Tier einem Tierschützer oder Schlachter verkaufen – Hauptsache der Preis stimmt (aber es gibt zum Glück auch Ausnahmen). Nur einmal Glück haben und ein “Elite”-Fohlen, das 18.000 Euro bringt, davon träumen manche der Verkäufer. Die Tiere, die manchmal schon verletzt vom Transport ankommen, werden nicht selten grob behandelt, „Ausschußware“ natürlich erst recht…

Was erlebt die Stute?

Eine Stute ist elf Monate trächtig und wird gleich nach der Geburt des Fohlens wieder gedeckt. Nach dem Sommer auf der Alm werden Stute und Fohlen meist gemeinsam zum Markt gebracht, weil das kleine Pferd sonst überhaupt nie in den Transporter steigen würde. Nur wenige der Fohlen sind vor der Auktion bereits entwöhnt, was ihnen beim Verkauf den schlimmsten Streß und Trennungsschmerz ersparen würde. Wie viele Fohlen wird eine Stute wohl zur Versteigerung begleiten? Wie viele wird sie dort verschwinden sehen nach dem immergleichen grausamen Kreislauf von Geburt, sommerlicher Aufzucht, Pferdemarkt und Abtransport des Fohlens zum Schlachthof?

Auch das Ende ist gnadenlos

In den Hochleistungsschlachthöfen der EU geht es nur um Effizienz, jeder Arbeiter soll pro Minute ein Tier töten. Hier ist kein Platz für Mitgefühl und so werden die Fohlen auch in ihren letzten Stunden nicht geschont. Die Tiere bekommen alles mit, was mit ihnen geschehen soll, denn sie müssen vorher ihren Leidensgenossen beim Sterben zusehen. Wer einmal dabei war, wird das bezeugen. In Panik verletzen sie sich, brechen sich manchmal sogar die Beine, um schließlich den Bolzenschußapparat angesetzt zu bekommen und mittels Kehlschnitts umgebracht zu werden. 

200
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Protestaktionen abgehalten

12500
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Fohlen freigekauft

500
+

Fohlenauktionen besucht

Ich möchte ein Fohlen adoptieren, wie geht das?

Wir suchen schon einige Monate vor den Versteigerungen nach guten Lebensplätzen für die Fohlen. Lies Dir bitte vorab den Schutzvertrag und durch, wenn Du mit den Bedingungen einverstanden bist und noch Fragen offen sind, wende Dich bitte direkt an unsere Tanja (tanja@animal-spirit.at). Ansonsten kannst Du das Formular ausgefüllt und mit den angeforderten Unterlagen direkt an Tanja mailen.

Warum werden die Fohlen nur mit Schutzvertrag abgegeben?

Der Schutzvertrag soll sicherstellen, daß es dem Fohlen an nichts mangelt, daß nicht mit ihm gezüchtet wird, und daß wir im – hoffentlich nie eintretenden – Falle, daß das Fohlen ein neues Zuhause braucht, verständigt werden.

Kann ich auch persönlich zu den Versteigerungen kommen?

Du kannst gerne selbst vor Ort dabei sein, allerdings können wir nicht garantieren, Dein Wunschfohlen retten zu können.

Kann ich mir das Fohlen aussuchen?

Wir versuchen, Deine Wünsche nach Farbe und Geschlecht zu berücksichtigen, allerdings ist das nicht immer möglich. Die Fohlen sind also manchmal "Überraschungseier", aber so gut wie immer führt das Schicksal zusammen, was zusammengehört. : )

Willlst du einem Fohlen ein Zuhause schenken?

Wir suchen jedes Jahr wieder tierliebe und pferdeerfahrene Menschen, die einem oder mehreren freigekauften Fohlen einen guten Lebensplatz bieten können! Wir vergeben die Tiere allerdings nur mit einem Schutzvertrag!
Wer so einen artgerechten Platz (in Gruppenhaltung, aber zumindest mit einem weiteren Pferd) anzubieten hat, bitte eine Nachricht an tanja@animal-spirit.at oder anrufen unter +43 2774-29330. Vielen Dank!

Deine Hilfe zählt

Fohlen freikaufen

Bitte helfen Sie uns, damit wir in Maishofen bzw. auf anderen Fohlenmärkten möglichst viele Fohlen freikaufen können!

Wir danken Ihnen von Herzen.

Mit Ihrer Unterstützung und Spende kann ANIMAL SPIRIT

  • Fohlen vom sicheren Schlachttod freikaufen
  • Fohlen gut unterbringen
  • Weitere Protestaktionen in Maishofen abhalten
  • Politisch arbeiten, um in Zukunft die Zucht zu beschränken und ein Exportverbot für Fohlen zu erreichen.